In diesem Abschnitt zur Verteilungsrechnung misst du das BIP mit Hilfe des erzeugten Einkommens. Du konzentrierst dich hier auf die Entlohnung der Produktionsfaktoren Kapital und Arbeit. Die haben wir in den volkswirtschaftlichen Grundlagen bereits erlernt.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP), beziehungsweise das Bruttonationaleinkommen, wird in der Verteilungsrechnung über zwei Arten berechnet.
- Über die im Inland entstandenen Einkommen
- Über die von Inländern erhaltenen Einkommen
Formel
Volkseinkommen
Das Volkseinkommen ist die Summe alle produzierten Waren und Dienstleistungen innerhalb einer Volkswirtschaft. Diese Produkte werden verbraucht, investiert oder gegen ausländische Güter eingetauscht. Am Ende werden Abschreibungen abgezogen.
Unternehmens- und Vermögenseinkommen
Hier wird in Erwerbstätigkeit und Unternehmereinkommen unterschieden.
Einkommen der Gesamtwirtschaft
Einkommen, welches allen Wirtschaftseinheiten für Konsum und Sparen zur Verfügung steht. Zu diesen Wirtschaftseinheiten zählen private Haushalte, der Staat sowie Kapitalgesellschaften.
Arbeitnehmerentgelt
Die Lohnquote besteht aus dem Entgelt der Inländer und dem Arbeitgeberanteil. Der Teil des Entgelts besteht aus dem Einkommen der Inländer aus unselbstständiger Arbeit. Auf der Arbeitgeberseite sind es die Sozialabgaben.
Definition: Rechnerisch ergibt sich die Lohnquote aus dem prozentualen Anteil des unselbstständigen Einkommens am Volkseinkommen. Die Gewinnquote ersetzt in der Gleichung das unselbstständige Einkommen durch Einkommen aus Gewerbe und Vermögen.
Daraus ergibt sich eine ganz einfache Formel zur Entstehung des Volkseinkommens. Es ist die Summe aus Arbeitnehmerentgelt und Unternehmens-/Vermögenseinkommen.
Es existiert auch eine ergänzte Lohnquote. Man geht davon aus, dann Unternehmer ja ebenfalls Lohn beziehen. Das fließt in diese Bereichnung mit ein. So ergibt sich der prozentuale Anteil des Arbeitseinkommens am gesamten Volkseinkommen.
Einkommen der Gesamtwirtschaft
Das Einkommen der Gesamtwirtschaft kennzeichnet den Anteil des Einkommens aller Wirtschaftseinheiten für Konsum und Sparen. Inbegriffen sind private Haushalte, der Sektor Staat und die Kapitalgesellschaften.
Rechnerisch ist das Einkommen der Gesamtwirtschaft die Summe aus dem Volkseinkommen, Produktions- sowie Importabgaben, dem Außenbeitrag und dem Abzug von Subventionen.
Den Außenbeitrag fasst die Differenz zwischen den Ein- und Ausführen der Waren und Dienstleistungen einer Volkswirtschaft zusammen. Man könnte auch sagen: Import – Export.
Prinzipien der Verteilung
Die Verteilungsrechnung differenziert zwischen zwei Prinzipien. Dem Leistungsprinzip und dem Bedarfsprinzip.
Bei Leistungsprinzip bemisst sich das Einkommen an der erbrachten Leistung der Wirtschaftseinheit. Sprich: was ist meine Arbeit wert?
Beim Bedarfsprinzip betrachtest du das Ganze von der Ausgabenseite. Was ist wirklich notwendig? Dabei ist jedes Wirtschaftssubjekt auch gleichzeitig Konsument. Daraus ergibt sich die notwendige Gütermenge für ein vorgegebenes Existenzminimum.
3 Lohngerechtigkeiten einfach erklärt
Lohngerechtigkeit sieht für jeden irgendwie anders aus. In der Verteilungsrechnung existieren 3 Vorgaben.
- Anforderungsgerechtigkeit
- Sozialgerechtigkeit
- Leistungsgerechtigkeit
Die Anforderungsgerechtigkeit bewertet und vergleicht die Anforderungen, die an einen Arbeitsplatz gestellt werden. Bei der Sozialgerechtigkeit steht das Individuum im Mittelpunkt. Hier geht es um die sozialen Verhältnisse einer Person. Wie alt ist das Wirtschaftssubjekt, hat es Kinder? Hineinspielen auch vertragliche, tarifliche und gesetzliche Vorgaben. Die dritte Vorgabe ist die Leistungsgerechtigkeit. Hier geht es um die persönlichen Leistungen jedes Einzelnen. Man kann sich mit Prämien oder Zuschlägen vom Durchschnitt abheben.
Einkommensverteilung
Die Primärverteilung bezieht sich auf die Einkommensverteilung durch die Lohnsätze. Das ist ganz klar die Produktion, bzw. die Privatwirtschaft. Die Sekundärverteilung ist eine allgemeine Einkommensverteilung, wie sie vom Staat praktiziert wird.
Die Lorenzkurve visualisiert die personelle Einkommensverteilung. Du kannst ganz einfach ablesen, dass es keine gleiche Verteilung der Einkommen auf alle Haushalte gibt. Hier stehen sich die Gleichgewichtskurve und die Einkommenskurve gegenüber. Die flächenmäßige Abweichung von der tatsächlichen Verteilung bezeichnet man als Gini-Koeffizient.